Heute möchte ich einen Gedanken über die Gesundheit teilen. Dabei geht es um die Fähigkeit des Organismus, sich anzupassen. Ein gesunder Mensch zeichnet sich durch eine gut funktionierende Anpassungsfähigkeit aus. Nicht der Stärkste überlebt, sondern der Anpassungsfähigste!
- Machen wir monoton immer das gleiche, haut uns bereits die kleinste Veränderung um. Kaffee am Morgen vergessen? Mist, Tag im Eimer
Verminderte Anpassungsfähigkeit.
- Sind wir aber grundsätzlich entspannt und gleichzeitig total flexibel im Geist, kann sogar eine unvorhergesehene, riesige Herausforderung als Chance genutzt werden. So eine Person schwebt sozusagen mit Rückenwind (für andere Gegenwind) leicht durchs Leben
gute Anpassungsfähigkeit.
Chronischer Stress ist bekanntlich Mitauslöser für viele Krankheiten und somit auch für eine eingeschränkte Variabilität, weshalb viele Menschen als Reaktion darauf alles mögliche versuchen, um sich zu entspannen. Jeder Reiz wird dann so gut wie möglich vermieden.
Das ist nicht per se falsch, aber nur eine Seite der Medaille. Ohne Reiz baut der Mensch langfristig auf allen Ebenen ab.
🧑🦼Konkret: Bewegt man sich nicht mehr und liegt nur noch im Bett, kann man irgendwann nicht mehr aufstehen. 🧑🦼➡️
Dieses Prinzip gilt nicht nur für den Körper, sondern für alle Ebenen des menschlichen Seins. Der Mensch wurde sehr ökonomisch erschaffen; Funktionen, welche nicht gebraucht werden, werden eingestellt, um Energie zu sparen.
☯️ Es braucht also Reiz UND Erholung. Es geht wie immer um die Balance. ☯️
Die Anpassungsfähigkeit kann man trainieren, wie einen Muskel. Nennen wir ihn also den „Variabilitätsmuskel“. Diesen können wir stärken, in dem wir uns immer wieder kleineren und größeren Reizen aussetzen, welche uns fordern aber nicht umhauen. Jeder seiner Grenze angepasst. Am Beispiel des Krafttrainings können Sie sich das so vorstellen:
- Kein Reiz = Muskeln verschwinden
- Dosierter Reiz = Muskel wird stärker
- Zu viel Reiz über längere Zeit bei fehlender Regeneration = Verletzung, Leistungseinbruch
Mit Reiz ist nicht etwa eine sinnlose und zermürbende Arbeit oder eine toxische Beziehung gemeint, das soll man ruhig ändern.
Ich spreche von Reiz in Form von Tätigkeiten, die einen herausfordern und anstrengend sind. Sachen, die man eigentlich gerade lieber nicht tun möchte oder anders gesagt Aktivitäten, die weniger verlockend sind als „Netflix und Chill“ auf dem Sofa.
Konkrete Beispiele, um sich selbst auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene zu fordern: Eisbad, verschieden Raumtemperaturen zu Hause, sich Wind und Wetter ohne „Schutzkleidung“ auszusetzen, Sauna, im Training neue Übungen ausprobieren oder einfach mal wieder ein bisschen mehr Gas geben, etwas Neues lernen (wieder Anfänger sein), egal ob Sprache, Instrument, Welt neu entdecken, in unbekanntes Terrain wagen, Komfortzone verlassen, …
Fazit: Angepasster Reiz fördert die Resilienz und macht gesund.
Die andere Seite der Medaille dabei nicht vergessen: Entspannt zu Sein, das ist die Basis.
Die Anpassungsfähigkeit kann man mittels Herzratenvariabilitäts-Analyse messen. Diese Messung gehört bei uns bei jedem neuen Kunden dazu, um den aktuellen Zustand des „Variabilitätsmuskels“ zu bestimmen.
Bild: Foto von Luis Villasmil auf Unsplash